Landwirte in der eigenen Region finden

Mein-Bauernhof.de möchte verantwortungsbewusste Konsumenten direkt mit regionalen Landwirten und Wochenmärkten vernetzen. Das Gründerteam vereint unterschiedliche Fach-Kompetenzen und will die Plattform sukzessive auf die DACH-Region erweitern.

GRÜNE STARTUPS: Herr Rosenstock, stellen Sie doch bitte Ihr grünes Startup Mein-Bauernhof.de kurz vor.

DENNIS ROSENSTOCK: Das Team kennt sich bereits aus dem Studium und kam, wie man es von vielen Start-Ups kennt, während einer Party auf die Idee eine Webseite für die Suche nach regionalen Produkten zu entwickeln. Inzwischen sind wir alle mit dem Studium fertig und arbeiten an verschiedenen Orten in Deutschland. Mein-Bauernhof.de ist bisher also „nur“ ein Freizeit-Projekt.

Wir möchten Landwirten eine Marketing-Plattform bieten, um schnell und einfach im Internet gefunden zu werden und den Konsumenten über den Betrieb und die angebotenen Produkte informieren zu können. Auf der Datenbank sind schon sehr viele Höfe und Wochenmärkte vorhanden, jedoch sind die Daten zum Teil schon etwas veraltet. Erst seit Kurzem haben Landwirte die Möglichkeit sich auf der Seite zu registrieren, sich eine bereits vorhandene Verkaufsstelle zuzuordnen, oder eine neue Verkaufsstelle anzulegen, um diese dann mit einer netten Beschreibung, Öffnungszeiten und schönen Bildern zu ergänzen. Die Datenqualität wird sich nun also stetig verbessern.

Als Verbraucher hat man auf der Plattform die Möglichkeit nach Hofläden, Wochenmärkten, Reiterhöfen, Regiomaten/Milchtankstellen und weiteren regionalen Verkaufsstellen zu suchen. Zudem kann ein glücklicher Kunde im Anschluss den besuchten Hof bewerten.

GS: Welches „grüne“ Problem lösen Sie und welche Vision steckt hinter Ihrem Konzept?

DR: Wir möchten die Menschen direkt zu den besten Landwirten in Ihrer Region bringen. Sie sollen selbst erfahren und erleben können, wo, wie und von wem Ihre Produkte hergestellt werden. Wir verzichten ganz bewusst auf Zwischenhändler wie z.B. Bioläden oder Supermärkte auf unserem Portal. Denn egal ob Wurst vom Wochenmarkt, Spargel vom Hofladen oder Kuchenessen im Hofcafé in der Nähe – es geht uns um den direkten Kontakt zwischen Verbraucher und Erzeuger. Zum anderen sollen Landwirte einen fairen Preis für ihre Produkte bekommen, da genannte Zwischenhändler wegfallen.

GS: Wie geht es Ihrer Branche aktuell?

DR: Momentan bewegt sich viel, aber noch nicht wirklich nachhaltig „Bio“ – dagegen ist eher saisonal und lokal gefragt. Selbst Lidl und Aldi bieten “regionale” Produkte an. Doch kann bei diesen Anbietern aus unserer Sicht nicht nachvollzogen werden, ob dies auch der Wirklichkeit entspricht. In manchen Fällen werden „regionale“ Produkte auch von Anbietern bezogen, die 300km entfernt liegen. Wir möchten dagegen wieder den direkten Kontakt fördern. Das bietet mehr Vertrauen als irgendwelche Siegel, Discounter oder Lieferanten bieten können.

GS: Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?

DR: Es gibt viele mögliche Geschäftsmodelle. Wir sind gerade am Überlegen, welches für uns am geeignetsten ist. Die Vermittlung von „Urlaub auf dem Bauernhof“, oder eine Kooperation mit größeren Landwirtschaftlichen Betrieben sowie Online-Vermarkter für regionale Produkte wären denkbar.

GS: Was waren und was sind die größten Herausforderungen für Ihre Unternehmung auf dem bisherigen Weg?

DR: Während der Anfangsphase war einer der Gründer z.B. auf einer Weltreise unterwegs und momentan arbeiten wir alle in verschiedenen Städten deutschlandweit. Über die Distanz ist es schwierig regelmäßig Kontakt zu halten, um das Projekt nach vorne zu bringen. Doch inzwischen haben wir denke ich einen guten Weg gefunden, der für alle am besten funktioniert.

GS: Wie ist Ihr Gründerteam aufgestellt? Welche fachlichen und sozialen Kompetenzen waren für den bisherigen Erfolg ausschlaggebend?

DR: Hinnerk Denker hat Betriebswirtschaft studiert und leitet nun nach dem Studium selber einen größeren landwirtschaftlichen Betrieb. Jost Baron ist Programmierer bzw. Frontend- und Backend-Entwickler. Michael Beyer hat sich während des Studiums auf den Bereich Marketing (UX/IX) spezialisiert und bringt einige Berufserfahrung im Projektmanagement mit. Dennis Rosenstock hat Corporate Finance studiert und arbeiten derzeit im Bereich Unternehmensentwicklung. Insgesamt also eine gute Mischung an fachlichen Kompetenzen.

GS: Suchen Sie aktuell Mitarbeiter und wenn ja, welche Qualitäten sollten diese mitbringen?

DR: Ich denke, dass wir uns dafür erst frühestens in einem halben Jahr Gedanken machen können, da wir bisher noch keine Erlöse erwirtschaften. Die ersten Einstellungen werden wir wohl im Bereich Programmierung oder Marketing tätigen.

GS: Wo soll die Reise für Ihr Startup in den nächsten 3 Jahren hingehen?

DR: Unser Ziel ist es, dass sich in etwa 80% alle Landwirte mit Direktvermarktung in der DACH-Region bei uns registriert haben und wir bis dahin ein paar Kooperationen eingehen konnten. Eine Expansion in benachbarte Länder wäre auch denkbar.

GS: Zum Abschluss: Welchen Tipp möchten Sie zukünftigen Gründern mit auf den Weg geben?

DR: Das Team ist das Wichtigste.  Alle sollten sich verstehen und unterschiedliche soziale und fachliche Kompetenzen mitbringen.

Vielen Dank

1 thought on “Landwirte in der eigenen Region finden

  1. Änderungsvorschlag –
    Vorstellung des Teams durch Dennis Rosenstock:
    GS: Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?
    “Wir sind gerade am Überlegen” – schlecht!
    besser “Wir überlegen gerade”
    (nur eine Anregung von mir).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

de_DEGerman